18. November 2025

Feierliche Verleihung 9. Kunstpreis des Landkreises Hof

Im Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz hat der Landkreis Hof nun zum neunten Mal seinen Kunstpreis verliehen. Drei Persönlichkeiten wurden ausgezeichnet, die das kulturelle Leben der Region auf besondere Weise bereichern: Der Musiker, Texter und Tontechniker Harry Tröger erhielt den Hauptpreis, der Künstler und Galerist Harry Kurz den Sonderpreis und die Illustratorin Anastasia Mienna den Nachwuchspreis.

Die Veranstaltung begann mit Jazzmusik von Christoph von Mammen, Thomas Motschmann und Manfred Auer. Organisatorin Sandra Leucht und Zells Bürgermeister Horst Penzel begrüßten die zahlreichen Gäste und betonten, wie wichtig Kunst und Kultur für eine lebendige Gemeinschaft sind. Die Auszeichnungen zeigen, wie vielfältig und engagiert die Kulturszene im Landkreis Hof ist.

Landrat Dr. Oliver Bär: „Wir haben ein breites künstlerisches Repertoire und unglaublich herausragende Künstler hier bei uns in der Region und das wollen wir natürlich auch präsentieren: Diejenigen, die sich schon seit Jahrzehnte für unsere Region verdient gemacht haben, wie Harry Tröger und Harry Kurz, und diejenigen, die hier in der Region junge Talente sind, auch die wollen wir fördern. Auch deshalb gibt es den Kunstpreis dieses Landkreises.“

Bei der Preisverleihung (von links nach rechts): Anita Kurz , Harry Kurz, Harry Tröger, Anastasia Mienna, und Landrat Dr. Oliver Bär.

Hauptpreis für Harry Tröger

Landrat Dr. Oliver Bär überreichte den mit 2.5000 Euro dotierten Hauptpreis an Harry Tröger – Musiker, Texter und Tontechniker. Seit Jahrzehnten prägt der Münchberger mit Dialekt, Humor und in unterschiedlichen musikalischen Formationen und Stilrichtungen das kulturelle Bild der Region mit. Er agiert dabei als Künstler, Produzent und Ideengeber.

„Unser Hauptpreisträger ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern Harry Tröger hat es auch geschafft, auf Fränkisch die Region darzustellen und damit bei den Menschen auch ein Bewusstsein für die Region zu wecken. Und das ist hilfreich, das nutzt uns allen. Auch deshalb verdient er den Kunstpreis des Landkreises“, so Landrat Dr. Bär.

Seine Liebe zur zeitgenössischen fränkischen Musik wurde durch die Kultband Waldschrat geprägt, die sich 1979 aus einer Schülerband heraus gründete, und setzt sich heute bei der Landmusigg und den Texten für die Frankorigines fort. Bereits seit der Anfangszeit von Waldschrat sorgt Harry Tröger für die fränkischen Texte. Einige der Lieder erreichten schon bald Kultstatus und wurden oberfrankenweit gesungen. Im Mai 2022 wurde Harry Tröger zum Künstler der Europäischen Metropolregion Nürnberg gewählt. Der Entertainer und Autodidakt schreibt Texte aus dem Leben und mit heimatnahen Bezügen. Der reiche Sagenschatz von Frankenwald und Fichtelgebirge hat ihn zu „Waldgeschratet“, einem seiner jüngsten Projekte, inspiriert und zu einer modernen Interpretation der uralten Geschichten motiviert.

„Musik machen – oder überhaupt alles, was mit Kultur zu tun hat – macht etwas mit dem Kopf. Und zwar nichts Schlechtes. Es bringt die Leute zusammen und nicht auseinander“, so Harry Tröger.

Sonderpreis für Harry Kurz

Laudatorin Stefanie Barbara Schreiner (Grafikmuseum Stiftung Schreiner) ehrte Harry Kurz für sein jahrzehntelanges Engagement, für das er den diesjährigen, mit 1.000 Euro dotierten Sonderpreis erhielt. Kurz, der in Bremen aufgewachsen ist, in Berlin an der Hochschule der Künste Design studierte und seit 1988 in Selbitz-Weidesgrün lebt, hat in der Region viele kulturelle Projekte mitinitiiert und organisiert. Als Mitbegründer des Kunstladens Selbitz und Betreiber des Atelier 18 schuf er Räume für Ausstellungen und kreative Begegnungen. Seine Kunstprojekte im öffentlichen Raum – am Radweg, an Zäunen oder unter Brücken – zeigen, wie wichtig es ihm ist, Kunst für alle zugänglich zu machen. Auch als aktives Mitglied der Fotogruppe „Fränkische Lichtmaler“ ist er an zahlreichen Ausstellungen in der Region beteiligt.

„Ich bin dankbar, überrascht und zugleich stolz. Ich mache das nicht alleine – ich habe immer ein großartiges Team an meiner Seite. Ich sehe mich dabei vor allem als den Organisator im Hintergrund“, so Harry Kurz.

Förderpreis für Anastasia Mienna

Die junge Künstlerin und Illustratorin Anastasia Mienna erhielt den mit 750 Euro dotierten Förderpreis für ihre Arbeiten mit einem besonderen Blick auf die Stadt Münchberg: humorvoll, kritisch und präzise. Laudator und Kunstpreisträger Udo Rödel beschrieb ihre Arbeiten als frische, satirische Beobachtungen des Alltags, die bekannte Stadtansichten in ein neues Licht rücken. Mit Ausstellungen und Projekten hat sie das kulturelle Leben Münchbergs, wo sie Mediendesign studierte, deutlich bereichert.

„Es ist eine Ehre. Ich wollte einfach meine Ausstellung machen, meine Sachen zeigen – und ich bin sehr glücklich darüber, wie viele Menschen da waren und heute hier sind“, sagte Anastasia Mienna.

 

Ein spontaner Auftritt von Harry Tröger am Schlagzeug setzte den lebendigen Schlusspunkt der Feier. Im Anschluss nutzten viele Gäste die Gelegenheit, bei einem kleinen Imbiss persönlich mit den Ausgezeichneten ins Gespräch zu kommen.

Der Landkreis Hof dankt allen Beteiligten und gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich. Die Veranstaltung zeigte erneut, wie viel kulturelle Energie in der Region steckt.

 

Über den Kunstpreis des Landkreises Hof

Der Landkreis Hof verleiht seit 1999 regelmäßig einen Kunstpreis zur Auszeichnung von Einzelpersonen oder Personengruppen, die auf den Gebieten der bildenden oder darstellenden Kunst, der Musik oder der Literatur besonders anerkennenswerte Leistungen erbracht haben. Gemäß der Kunstpreis-Richtlinien können alle Bürgerinnen und Bürger mögliche Preisträger vorschlagen. Eine fachkundige Jury sichtet die Vorschläge, die finale Entscheidung über die Verleihung trifft der Kreistag nach Vorberatung im Schul-, Kultur- und Sportausschuss.

Bisherige Preisträger sind Udo Rödel aus Münchberg, die Gruppe Dreyschlag aus Regnitzlosau, Otto Knopf aus Helmbrechts, Gert Böhm aus Rehau, Reinhard Feldrapp aus Naila, Eberhard Schmidt aus Joditz, Eugen Gomringer aus Rehau und Heinz König aus Helmbrechts. Den Förderpreis konnten bisher entgegennehmen: Selda Marlin Soganci aus Naila, das Percussion-Ensemble der Musikschule der Hofer Symphoniker, Nadine Lehner aus Schwarzenbach an der Saale, Sebastian Lang aus Helmbrechts, Tobias Ott aus Hof, Sophie Innmann aus Hof, Matthias Strößner aus Schwarzenbach an der Saale, Adam Gräbner aus Münchberg und Jakob Reiff aus Münchberg. Sonderpreise wurden bisher an Dr. h.c. Wolfgang Schreiner aus Bad Steben für sein Lebenswerk und an Nadine Scherer aus Marienweiher für besonders anerkennenswerte Leistungen vergeben.

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18. November 2025