18. November 2025
RegioStrat-Projekt „Energiezukunft Oberfranken-Ost“: Kommunen im Dialog über Energiezukunft und Netzausbau

Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunen der Region Oberfranken-Ost nahmen in Münchberg an einer Informations- und Dialogveranstaltung zur regionalen Energiezukunft und zum aktuellen Stand des Netzausbaus teil. Eingeladen hatte das Kernteam des Projekts „Energiezukunft Oberfranken-Ost“, dem die Landkreise Hof, Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Bayreuth und Kulmbach, die kreisfreien Städte Hof und Bayreuth sowie der Regionale Planungsverband Oberfranken-Ost angehören. Fachlich unterstützt wird das Projekt durch B.A.U.M. Consult und das IfE – Institut für Energietechnik der OTH Amberg-Weiden.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) über das Programm RegioStrat geförderten Projekts statt, mit dem ein strategisches Regionalentwicklungskonzept für die Energieversorgung der Zukunft erarbeitet wird.
Zum Auftakt begrüßte Dr. Oliver Bär, Hofer Landrat und Vorsitzender des Regionalen Planungsverbands Oberfranken-Ost, die Gäste und betonte die Bedeutung einer abgestimmten regionalen Strategie für eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung. Besonders hob er die Unterstützungsmöglichkeiten hervor, die Kommunen im Rahmen des Projekts künftig erhalten sollen. Auch Landrat Klaus Peter Söllner (Landkreis Kulmbach) begrüßte die Teilnehmenden und unterstrich die Wichtigkeit einer engen kommunalen Zusammenarbeit bei der Energiewende.
Im fachlichen Teil wurden der aktuelle Projektstand sowie die Schritte hin zu einem gemeinsamen Strategischen Regionalentwicklungskonzept vorgestellt. Anschließend präsentierte Maximilian Conrad vom IfE (Institut für Energietechnik) die Ist-Situation des Energieverbrauchs sowie die Potenziale für erneuerbare Energien in der Planungsregion Oberfranken-Ost. Neben der Analyse der aktuellen Energiesituation stellte er mögliche Entwicklungspfade sowie ein erstes vorläufiges Szenario für die künftige Energieversorgung bis 2040 vor.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Bericht von Bernd Göttlicher, Regionalleiter Franken der Bayernwerk Netz GmbH, der den aktuellen Stand des Netzausbaus und wesentliche Entwicklungen im Raum Oberfranken-Ost erläuterte.
In der anschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von Ludwig Karg (BAUM Consult) diskutierten Vertreter aus Kommunalpolitik, Energiewirtschaft und Wissenschaft – darunter Karl Philipp Ehrler (Bürgermeister Markt Stammbach), Christian Porsch (Bürgermeister Gemeinde Speichersdorf), Bernd Göttlicher (Bayernwerk Netz), Felix Langnau (ESM Selb), Gerd Dilsch (LuK Helmbrechts) , Matthias Kreuzer (IWE, HAW Hof) und Prof. Dr. Raphael Lechner (OTH Amberg-Weiden) – über Netzausbau, Digitalisierung der Netze, Sektorkopplung, regionale Wertschöpfung, Bürgerbeteiligung, Wärmeversorgung und neue Modelle der dezentralen Energieversorgung.
Interaktive Mentimeter-Abfragen und Wortbeiträge banden das Publikum aktiv ein und machten Erwartungen und Einschätzungen zu regionaler Stromnutzung, Speichertechnologien, Wasserstoff und neuen, regionalen Energiemodellen sichtbar.
Besonders intensiv diskutiert wurde dabei die Problematik des Netzanschlusses: Der Anschluss neuer Erzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien sowie die Integration von Batteriespeichern seien vielerorts verzögert oder derzeit nicht realisierbar. Zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister betonten, dass diese Situation ihre lokalen Bemühungen zur Energiewende erheblich ausbremse.
Dabei machten die kommunalen Vertreter auch deutlich, dass sie politische Unterstützung und verlässliche Rahmenbedingungen benötigen, um die Energiewende vor Ort erfolgreich umzusetzen.
Die Veranstaltung verdeutlichte, wie wichtig der kontinuierliche Austausch zwischen Kommunen, Netzbetreibern und Energiewirtschaft und wie entscheidend eine gemeinsame regionale Strategie für eine nachhaltige und erfolgreiche Energiezukunft in Oberfranken-Ost ist.








