5. Februar 2020

Großes Interesse am Thema Wasserstoff

„Keine Angst vor Wasserstoff – man kommt überall hin“. Mit diesen Worten ermutigte Bernd Hubner von den Wasserwerken Sonneberg die Zuhörer beim Austauschforum Wasserstoff im Landratsamt Hof, die Möglichkeiten von Wasserstoff-Fahrzeugen zu nutzen. Über 70 Zuhörer waren zum Austauschforum Wasserstoff des Klimaschutzmanagements und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Hof in den großen Sitzungssaal des Landratsamtes gekommen, um zu erfahren, wie Unternehmen und Privatleute bereits heute von Anwendungen für Wasserstoff und Brennstoffzelle profitieren können. Nach der Begrüßung durch Landrat Dr. Oliver Bär, stellte Christian Rank vom Klimaschutzmanagement das Programm der Veranstaltung vor und nahm noch einmal die Anregung der Teilnehmer der ersten Wasserstoff-Veranstaltungen im Landratsamt Hof im September letzten Jahres auf.

Den Anfang der Vorträge machte Simon Reichenwallner vom Verein ENERGIEregion Nürnberg, der die Wasserstoff-Inititative der Europäischen Metropolregion Nürnberg betreut. Bereits heute arbeiten 96 Akteure im Rahmen der Initiative am Aufbau von neuen Wertschöpfungsketten zur Produktion und Speicherung von „grünem Wasserstoff“ und der Erprobung von Wasserstoff in Logistik- und Infrastrukturanwendungen. Die Wasserstoff-Technologie bietet seiner Meinung nach zahlreiche neue Geschäftsfelder und Berufschancen, von der besonders der nordbayerische Raum als Modellregion profitieren könne.

Wie „grüner“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien entsteht, stand im Mittelpunkt des Vortrages von Roland Jüttner, der die Wasserstoffanwendungen und Projekte der Firma Linde Gas vorstellte. Bereits heute stellt die Firma Linde Produkte her, mit denen Wasserstoff nicht nur produziert, sondern auch gelagert und an den Tankstellen an den Endnutzer verkauft werden kann. Am Beispiel des Energieparks Mainz stellte er vor, wie „grüner“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energien durch Elektrolyse produziert wird und an Industriebetriebe und Tankstellen geliefert wird. Die Zuhörer konnten sich davon auch selbst ein Bild zu machen, da im Sitzungssaal ein originalgetreues Modell einer Wasserstoffzapfsäule bereitstand.

Die Vorteile von Wasserstoff bei Flurförderfahrzeugen, wie eine schnelle Betankung und eine hohe Verfügbarkeit betonte Uwe Schuster von der Ernst Müller GmbH & Co KG. Besonders bereits bestehender Wasserstoffinfrastruktur sei eine größere Staplerflotte bereits heute umweltfreundlich und wirtschaftlich sinnvoll im Betrieb einsetzbar.

Seinen ersten Kontakt mit Wasserstoff habe er mit 14 Jahren bei Jules Vernes gehabt, erklärte Bernd Hubner von den Wasserwerken Sonneberg. Das Wasserstoff keine Fiktion ist, beweist er mit seinen Wasserstoffaktivitäten rund um die Kläranlage in Sonneberg. Dort hat er es mit zahlreichen regionalen Partnern aus Industrie und Forschung geschafft, einen Elektrolyseur zu errichten, der Wasserstoff für eine Tankstelle und Sauerstoff für die Kläranalage bereitstellt. Daneben bietet ein neuartiger Wasserstoffkreislaufmotor die Möglichkeit, Wasserstoff wieder in Strom zurück zu verwandeln und die überschüssige Prozesswärme für die Kläranlage zu nutzen. Mit diesem Konzept wird nicht nur regenerative Energie vor Ort genutzt, umweltfreundliche Mobilität gefördert und die regionale Wirtschaft gestärkt.

Im Anschluss an die Veranstaltung konnten mit einem Toyota Mirai und Hyundai Nexo zwei Wasserstoff-Fahrzeuge besichtigt werden.

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5. Februar 2020