18. August 2025
Gartenschläfer-Projekt des Landkreises Hof: Lebt Zorro im Rehauer Forst?

Lebt der Gartenschläfer, der wegen seiner markanten Gesichtszeichnung auch „kleiner Zorro“ genannt wird, im Rehauer Forst? Diese Frage soll durch ein neues Biodiversitätsprojekt des Landkreises Hof in Zusammenarbeit mit Stefanie Jessolat, ehrenamtliche Gartenschläferberaterin des BN, geklärt werden. Dank der Unterstützung der Bayerischen Staatsforsten (Forstbetrieb Selb) konnte Landkreis-Biodiversitätsberater Stefan Braun die Suche nach Zorro im Rehauer Forst ins Leben rufen.
Der Gartenschläfer, dessen Gesichtszeichnung an die Augenmaske der Romanfigur „Zorro“ erinnert und der zur Familie der Bilche gehört, ist anpassungsfähig. Dennoch ist in den letzten 30 Jahren der Bestand des Gartenschläfers von der Atlantikküste Portugals bis zum Uralgebirge um 50 Prozent zurückgegangen, wobei Deutschland einen Verbreitungsschwerpunkt darstellt. Das Fichtelgebirge und der Frankenwald sind als letzte natürliche Lebensräume in Oberfranken bekannt. Die Voraussetzungen im Rehauer Forst sind vielversprechend, denn der Waldboden ist von Heidelbeeren bedeckt, die neben Insekten eine wichtige Nahrungsquelle des kleinen Nagers sind.
„Das deutschlandweit bekannte Mit-mach-Projekt ‚Spurensuche Gartenschläfer‘ des BUND hat in den letzten fünf Jahren viel über die Lebensweise des Gartenschläfers herausgefunden und dessen Verbreitung in Deutschland untersucht. Dennoch gibt es immer noch unerforschte Gebiete, wie den Rehauer Forst, die nun endlich kartiert werden sollen“, erklärt Stefan Braun zum Projekt. Ziel der Untersuchungen im Rehauer Forst ist es, auch grenzübergreifend eine Vernetzung der Gartenschläfer-Lebensräume zwischen Deutschland und Tschechien herzustellen.
Aber wie kommt man dem kleinen Nager auf die Spur? Eine einfache und erprobte Methode ist der Nachweis mit Spurtunneln. Dabei wird die natürliche Neugier der Gartenschläfer und anderer Bilche, wie z.B. der Haselmaus, genutzt. In Ästen werden Röhren mit einem Durchmesser von sechs bis zehn Zentimetern aufgehängt. In diesen Röhren ist ein Holzbrett eingelegt, darauf wird mittig ein weißer Karton befestigt. An beiden Eingängen der Röhre befindet sich ein Stempelkissen mit Farbe aus Aktivkohle und Sonnenblumenöl. Die Fußabdrücke sollen zeigen, ob der Bilch mit der Zorromaske vielleicht auch im Rehauer Forst vorkommt.