Einweihung Flüsseradweg im Regnitztal bei Regnitzlosau

Zwischen den Regnitzlosauer Gemeindeteilen Draisendorf und Weinzlitz wurden nun im Tal der Südlichen Regnitz zwei weitere Teilabschnitte der Flüsseradwegs Main-Saale-Elster von Landrat Dr. Bär und Bürgermeister Jürgen Schnabel gemeinsam mit zahlreichen Gästen, wie dem Bundestagsabgeordneten Heiko Hain und dem Landtagsabgeordneten Kristan von Waldenfels, feierlich eröffnet. Dabei handelt es sich um einen Beitrag zum Lückenschluss im Radwegenetz zwischen dem Döhlauer Ortsteil Kautendorf und der Ortschaft Regnitzlosau.
„Ich bin dankbar, dass die Dorfgemeinschaft diesen neuen Radweg an der wunderbaren Regnitz heute schon so gut angenommen hat“, freute sich Landrat Dr. Oliver Bär bei der Einweihungsfeier. „Und ich bin mir sicher, dass dieser Radweg verbinden wird – innerhalb der Gemeinde Regnitzlosau und auch darüber hinaus, Richtung Kautendorf und Döhlau. Aber es ist natürlich auch ein Teil unseres großen Projektes Flüsseradweg, mit dem wir 90 Kilometer Radweg durch den Landkreis Hof schaffen und die Saale mit dem Main und mit der Elster verbinden.“ Er dankte dem Bund und dem Freistaat Bayern für die finanzielle Unterstützung.
Bürgermeister Jürgen Schnabel: „Ich freue mich sehr, dass uns dieser Meilenstein gelungen ist, die beiden Abschnitte des Flüsseradweges der Öffentlichkeit zu übergeben. Gerade an so einem Sommertag kommt die landschaftliche Schönheit unserer Region, insbesondere Regnitztals, zum Vorschein. Hier wird der Name Flüsseradweg seiner Streckenführung gerecht. Deswegen ist dies ein guter Tag fürs Hofer Land und für die Gemeinde Regnitzlosau.“
Ziel des Flüsseradweges ist neben touristischen Aspekten auch die Verbesserung der Lebensqualität vor Ort, nicht nur für Radfahrer, auch für Fußgänger und ältere Menschen. Entlang der Strecke zwischen Draisendorf und Weinzlitz wurde zudem ein Rastplatz mit Brotzeithütte und Trinkwasserbrunnen eingerichtet.
Der Flüsseradweg ist ein Projekt des Landkreises Hof mit den beteiligten Kommunen. Baulastträger bei den Abschnitten 78 und 79 ist die Gemeinde Regnitzlosau. Der Landkreis Hof unterstützt die Kommunen bei der Organisation und der Planungsabwicklung, sofern er beim Flüsseradweg nicht unmittelbar selbst Baulastträger ist. Die Planung und Überwachung der beiden neuen Abschnitte erfolgte durch das Ingenieurbüro Albrecht aus Helmbrechts. Mit dem Bau wurde Anfang April durch die Firma Hoch – und Tiefbau Reichenbach GmbH aus Reichenbach begonnen.
Insgesamt wurden gut 1.700 Meter weg neu gebaut bzw. ausgebaut, im Abschnitt 78 des Flüsseradwegs sind es 660 Meter und im Abschnitt 79 rund 1.050 Meter.
Der Neubau des Abschnittes 78 beginnt am Ende der Asphaltierung nördlich von Draisendorf in östliche Richtung und quert dann die Regnitz Richtung Weinzlitz. Dieser Abschnitt ist als Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern ausgelegt. Im Bereich des Abschnittes 78 wurde zur Überquerung der Regnitz eine GFK-Fachwerkträgerbrücke von der Firma BGL Ingenieurbau GmbH aus Neusäß bei Augsburg mit einer Spannweite von zehn Metern errichtet. Die Brücke wurde vor Ort zusammengebaut, dann komplett eingebaut und auf Schraubfundamenten gelagert. Die Kosten für die Brücke belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Mit einer Durchfahrtsbreite von 2,50 Metern ist sie für den Zweirichtungsfahrradverkehr nutzbar. „GFK ist korrosionsbeständiger als Edelstahl, leichter als Aluminium und leicht zu bearbeiten. Solche Brücken haben eine Lebenserwartung von 100 Jahren“, erklärt Alexander Künzl, in der Tiefbauverwaltung des Landkreises Hof zuständig für die Radwege.
Der Ausbau des Abschnittes 79 beginnt in Weinzlitz auf einer Länge von rund 1.050 Metern Richtung Regnitzlosau. Der zu ertüchtigende Wirtschaftsweg wird auch zur Nutzung für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben und durchgehend auf einer Breite von drei Metern befestigt.
Im Zuge der Baumaßnahme wurde ferner ein Landschaftspflegerischer Begleitplan umgesetzt. Neben Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurde auch eine ökologische Baubegleitung beauftragt, die etwa den Rückschnitt des Lichtraumprofils überwachte und auf das Vorhandensein von Baumhöhlen und Spalten als potentielle Quartiere von Vögeln oder Fledermäusen achtete. Die Trasse wurde zudem so gelegt, das nur wenige Bäume weichen mussten.
Die Gesamtkosten der beiden Trassen betragen rund 930.000 Euro. Der Trassenabschnitt 78 wird durch die Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) des Bundes zur Verbesserung des fließenden Radverkehrs und dessen Infrastruktur im Landkreis Hof bis zu 50 Prozent. Der Trassenabschnitt 79 wird über Zuwendungen des Freistaates Bayern aus Mitteln des BayGVFG und des BayFAG im Landkreis Hof bis zu 90 Prozent gefördert.
Der Landkreis Hof und die Gemeinde Regnitzlosau danken den Grundstückseigentümern für die Überlassung der notwendigen Grundstücke, um den Bau zu ermöglichen.