31. August 2021

Der LPV berichtet: Herausforderung Landschaftspflege im Jahr 2021

Es gibt immer etwas zu tun: Jedes Jahr organisiert der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof e.V. (LPV) unter anderem die Pflege von über 100 ha Biotopflächen. Derzeit mähen die Landschaftspfleger des Maschinenrings Münchberg und des Bund Naturschutzes Feuchtwiesen und Moore im ganzen Landkreis.
 
Die Mahd der Landschaftspflegeflächen ist schon an sich harte körperliche Arbeit. Die Flächen sind häufig unwegsam oder steil, das Wetter im Sommer oft drückend heiß. Aber dieses Jahr ist die Mahd besonders herausfordernd. Regina Saller vom LPV, die schon seit vielen Jahren die Landschaftspflege im Landkreis Hof betreut, berichtet: „Durch die zahlreichen Niederschläge gibt es dieses Jahr besonders viel und hohen Aufwuchs. Noch dazu sind die Böden wassergesättigt und matschig.“ Oft ist Handarbeit gefragt: Mit dem Freischneider und Gummistiefeln bewaffnet mähen die Landwirte des Maschinenrings bzw. der Pflegetrupp des Bund Naturschutz im Auftrag des LPV die Wiesen und transportieren das Mahdgut mit der Gabel von der Fläche ab. Trockenere und ebene Teilbereiche können teilweise mit dem Mähtruck gemäht werden, wie es beispielsweise neulich im Moor Tannenlohe bei Martinlamitz der Fall war (Bild). Dabei werden jährlich wechselnde Teilbereiche der Wiesen als Brachestreifen stehen gelassen. Regina Saller: „Dies dient dem Insektenschutz. Denn in den ungemähten Bereichen finden Insekten Rückzugsräume und Nahrung. Noch dazu ist dies eine Auflage unseres Fördergeldgebers.“ Die Pflegemaßnahmen werden über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.
 
Ohne sie geht nichts: Landwirte in der Landschaftspflege. Hier zu sehen ist ein Trupp des Maschinenrings Münchberg im Auftrag des LPV bei der Mahd des Moors Tannenlohe (Martinlamitz).
 
Wenn die Mahd der Feuchtflächen abgeschlossen ist, folgen die Magerrasen. Um die dort vorkommenden seltenen Arten wie Arnika, Pechnelke oder Borstgras zu erhalten, müssen diese wertvollen Flächen einmal jährlich im Spätsommer gemäht werden.
Gegen Ende Oktober beginnen dann die zahlreichen Pflanzmaßnahmen. „Im Herbst 2021 pflanzen wir im Landkreis über 400 Obstbäume und legen 1,5 km neue Hecken an“, kündigt Regina Saller an.
 
Für die Maßnahmen der Landschaftspflege (Mahd, Pflanzungen und die im Winter erfolgenden Entholzungsmaßnahmen) wurden dieses Jahr insgesamt knapp eine halbe Millionen Euro Fördergelder beantragt. Dabei beteiligen sich der LPV, Stadt und Landkreis Hof sowie Kommunen anteilig an den Maßnahmenkosten.
 
Darüber hinaus führt der LPV derzeit zwei Biodiversitätsprojekte durch: „Arnika & Co – das Wiesenprojekt im Frankenwald“, „Lebende Extreme auf Blauem Fels“ zum Schutz und Erhalt der Serpentinitstandorte im Landkreis Hof sowie ein weiteres Projekt im Rahmen der Initiative NATÜRLICH BAYERN unter dem Titel „Wir machen Insekten den HOF!“. Seit einem Jahr unterstützt die Fachkraft Isabel Kaske Frau Saller beim LPV. „Die immer zahlreicher werdenden Maßnahmen, die wachsenden Anforderungen an die Landschaftspflege und die neuen Projekte waren alleine einfach nicht mehr zu schaffen“, berichtet Regina Saller.
 
Über den LPV
Der Landschaftspflegeverband Landkreis und Stadt Hof gestaltet und pflegt seit 1992 die Landschaft des Hofer Landes als Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere. Der Erhalt der Kulturlandschaft mit dessen, teils selten gewordenen, Tier- und Pflanzenarten ist sein zentraler Leitgedanke. Weitere Infos zur Arbeit des LPV und den aktuellen Projekten finden Sie auf dessen Internetseite www.lpv-hof.de.
 
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31. August 2021