21. Oktober 2020

Demenz Partner Schulung in Leupoldsgrün

Im Rahmen der Wochen Seelischer Gesundheit fand jetzt eine Demenz Partner Schulung in der Gemeinde Leupoldsgrün statt. Bürgermeisterin Annika Popp begrüßte die Gäste aller Generationen, und zeigte sich erfreut darüber, dass das Thema bei Jung und Alt in der Gesellschaft angekommen ist.

Die beiden Referentinnen Alexandra Pape von der Gerontopsychiatrische Beratungsstelle der Diakonie Hochfranken und Ute Hopperdietzel von der Gesundheitsregion plus Stadt und Landkreis Hof erklärten in Theorie und Praxis das Krankheitsbild der Demenz sowie den alltäglichen Umgang in der Häuslichkeit.

Die Teilnehmenden nutzen die Möglichkeit, konkrete Fragen zu stellen. Etwa: Wie verhalte ich mich, wenn der Betroffene einen Hausarztbesuch ablehnt? „Zunächst einmal wäre es hilfreich zu erfragen, aus welchem Grund der Arzttermin abgelehnt wird, um in Erfahrung zu bringen, was dahintersteht. Hat der Betroffene vielleicht Angst, mit dem Besuch überfordert zu sein, nicht mehr allein zum Arzt oder wieder nach Hause zu finden, oder befürchtet er eine Konfrontation mit einer möglichen Diagnose? Erst wenn man das Verhalten des Patienten besser versteht, ist es für die Angehörigen möglich, entsprechende Hilfe, z.B. in Form von Begleitung zum Arzt oder ein beruhigendes Gespräch anzubieten. Darüber hinaus könne man den Hausarzt um einen Hausbesuch bitten, die Möglichkeit einer Videosprechstunde anfragen oder eine neutrale Beratungsstelle einschalten regten die Dozentinnen an.

Leider gibt kein Patentrezept für den richtigen Umgang, da jeder Mensch und damit jeder Krankheitsverlauf individuell ist. Dennoch ist es wichtig, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten, der für Sicherheit sorgt. Die Einbindung in alltägliche Arbeiten, wie Gemüse schneiden, Herbstlaub rechen seien zum Beispiel gut, um beschäftigt zu sein und sich nützlich zu fühlen, auch wenn die Aufgaben nicht mehr perfekt erfüllt werden können.

Weitere Fragen, die zur Diskussion standen, waren das Verhalten bei Anschuldigungen, wie: „Du hast meinen Geldbeutel geklaut!“, was zu tun sei, wenn von Betroffenen vergessen wird, den Herd auszuschalten oder bei fortgeschrittener Erkrankung noch Auto gefahren wird bis hin zu Fragen zu Betreuung und Vorsorgevollmacht. Nach reger Diskussion und Empfehlungen verwiesen die Referentinnen auch nochmal auf den Demenzwegweiser Hofer Land, in dem Anlaufstellen gelistet sind, die zu diesen Fragen gerne ausführlich Beratung anbieten.

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21. Oktober 2020