Besuch von Königin Silvia von Schweden in München – Jugendamtsleiter Gerhard Zeitler nimmt an Austauschtreffen teil

Anlässlich des Besuchs Ihrer Majestät Königin Silvia von Schweden in München und der Verleihung der Bayerischen Staatsmedaille für besondere soziale Verdienste war auch der Landkreis Hof bei einem hochrangigen fachlichen Austausch vertreten.

Gerhard Zeitler, Leiter des Jugendamtes des Landkreises Hof und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der oberfränkischen Jugendämter, nahm auf Einladung von Königin Silvia an einem gemeinsamen Mittagessen mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie an einer anschließenden Gesprächsrunde mit Familienministerin Ulrike Scharf sowie weiteren Fachvertreterinnen und Fachvertretern aus Praxis und Wissenschaft teil.

Landrat Dr. Oliver Bär würdigte die Teilnahme und das Engagement des Jugendamtsleiters: „Es freut mich sehr, dass die hohe Fachkompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch über die Grenzen des Landkreises Hof hinaus große Anerkennung findet. Die Einladung von Gerhard Zeitler zu diesem hochrangigen Austausch zeigt, dass unsere Arbeit im Kinderschutz sehr geschätzt wird.“

Im Mittelpunkt des Gespräches standen die gemeinsame Weiterentwicklung sowie die strukturelle Verankerung des sogenannten Childhood-Haus-Konzepts in Bayern und die nachhaltige Stärkung interdisziplinärer Kooperationen im Kinderschutz.

Dabei tauschte sich Königin Silvia gemeinsam mit Fachleuten aus Praxis und Wissenschaft, Ärztinnen und Ärzten sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bayerischen Staatsministeriums des Innern und des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales über den aktuellen Stand des Kinderschutzes in Bayern aus. Neben den bestehenden Childhood-Häusern in München und Fürth wurde auch das geplante Projekt in Würzburg vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Bayerische Kinderschutzambulanz als landesweites Kompetenzzentrum für eine qualitätsgesicherte, interdisziplinäre Kinderschutzarbeit.

Das Childhood-Haus-Konzept verfolgt das Ziel, Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch geworden sind, bestmöglich zu schützen und zu unterstützen. In den Häusern arbeiten Justiz, Medizin, Jugendhilfe und Psychologie eng zusammen, um belastende Mehrfachbefragungen zu vermeiden und betroffenen Kindern einen geschützten, kindgerechten Rahmen für Diagnostik, Beratung und Begleitung zu bieten.

Gerhard Zeitler, Leiter des Jugendamtes des Landkreises Hof, ist selbst Mitglied einer bayernweiten Arbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Bayerischen Gesamtkonzepts zum Kinderschutz. Er betont: „Ich finde den Gedanken eines solchen Konzepts wie den der Childhood-Häuser sehr gut und absolut verfolgenswert. Die enge Verzahnung der beteiligten Professionen ist ein entscheidender Baustein, um betroffenen Kindern wirksam zu helfen und sie bestmöglich zu schützen.“

Königin Silvia von Schweden setzt sich seit vielen Jahren mit großem persönlichen Engagement für den Schutz von Kindern vor Gewalt und Missbrauch ein. Mit der 1999 von ihr gegründeten World Childhood Foundation hat sie das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder international sichtbar gemacht und maßgeblich zur Entwicklung und Verbreitung des Childhood-Haus-Konzepts beigetragen.